Johann Wolfgang Goethe "Mingnon's Lied"

Kennst du das Land, wo die Zitronen blьhn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glьhn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Mцcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Kennst du das Haus? Auf Sдulen ruht sein Dach,
Es glдnzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Mцcht ich mit dir, o mein Beschьtzer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
In Hoehlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es srьrzt der Fels und ьber ihn die Flut -
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, laβ uns ziehn!

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